Die ersten Ergebnisse aus unserem Forschungsprojekt zum Einfluss des mütterlichen Geruchs auf die Emotionswahrnehmung im Säuglingsalter wurden in der Zeitschrift Developmental Cognitive Neuroscience veröffentlicht.
In unserer Studie haben wir herausgefunden, dass Säuglinge, die ihre Mutter riechen können, nicht die eigentlich zu erwartende erhöhte Aufmerksamkeitsreaktion auf ängstliche Gesichter zeigen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass allein der Geruch der Mutter ausreicht, damit sich ein Säugling sicher fühlt und nicht ganz so stark auf potentiell bedrohliche Reize in der Umgebung achten muss. Außerdem konnten wir beobachten, dass Stillen einen ähnlichen Effekt haben könnte – gestillte Säuglinge richteten weniger Aufmerksamkeit auf ängstliche Gesichter als Säuglinge, die nicht mehr gestillt wurden.
Jessen, S. (2020). Maternal odor reduces the neural response to fearful faces in human infants. Developmental Cognitive Neuroscience, 45, 100858.